KRAFT DER LINIE kunst im kontext
Ausstellung der KUNST INITIATIVE AMSTETTEN
in Kooperation mit der Kulturabteilung der
Stadtgemeinde Amstetten
www.kiam.co.at
www.amstetten.at/Ausstellungen
Schloss Ulmerfeld
7. April bis 28.
Mai 2017
Vernissage: DI 4.
April 2017 I 19:00 Uhr I Rittersaal
Begrüßung: OV Egon Brandl
Eröffnung: Vzbgm.Abg.z.NR Ulrike
Königsberger-Ludwig
Künstlerische Leitung: Susanne Schober
Zur Ausstellung spricht die künstlerische Leiterin Dr. Susanne Schober.
Zur Ausstellung spricht die künstlerische Leiterin Dr. Susanne Schober.
Mit einer Tanzperformance von und mit
Johann Jascha und einer Tagtool Life Performance
unter der Leitung von Josef Dorninger mit
SchülerInnen der HLW Amstetten wird die
Ausstellung Kraft der Linie kunst im kontext
ideenreich
und kreativ eröffnet.
KünstlerInnen
Heide Aufgewekt, Sabine Bauer, Heiner Brachner,
Erwin Brückl, Josef Danner, Edith Edlinger, Roswitha Fröschl,
Ludmilla Geiblinger, Christian Gmeiner, Christian Gschöpf, Robert Haider,Johann Jascha, Georg Lebzelter, Evi
Leuchtgelb, Alois Lindenbauer, Pius Litzlbauer, Tanja Münichsdorfer, Herbert Petermandl,
Susanne Schober, Jochen Sengseis,
Andreas Steiner, Klaudia Stöckl, Inge
Zehetner.
Im Mittelpunkt steht die lineare Form. Die
Linie ist neben Punkt und Fläche die Grundform visuellen Schaffens. Sie liegt
grafischen und malerischen Werken zu Grunde und kann Grundelement
fotografischer und plastischer Arbeit sein. Symbolisch kann sie als Grenze oder
Verbindung verstanden werden, die in verschiedenen Bereichen des menschlichen
Daseins, gesellschaftlich, politisch, sozial, ökologisch und emotional Relevanz
hat. Einsatz und Verwendung von der Linie oder den Linien spiegeln die
Bandbreite künstlerischen
Schaffens in ihrer Individualität und
Ausdruckskraft wieder.
In 5 Räumen finden sich 5 Themenbereiche Rund um die Linie
LINIE:GESELLSCHAFT
LINIE:FORM
LINIE:GEDANKENBILD
LINIE:UMWELT
LINIE:MENSCH
Die Themenkreise werden kommentiert und thematisch zusammengefasst.
Sie werden mit sozialhistorischen und wirtschaftspolitischen Faktoren ergänzt
Die Ausstellung ist mit einem Kunst- und Kulturvermittlungsprogramm gekoppelt werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der HLW Amstetten, die einen Lehrgang zur Kunst- und Kulturvermittlung gemeinsam mit dem Museumsmanagement NÖ führt.
Art&Motion (Aktivstationen und Workshops)
Young Generation (Beiträge der Jugend auf Augenhöhe)
Art&Talk (Künstlergespräche)
Art&Talk (Künstlergespräche)
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Raum 1: Linie: Gesellschaft
SYMBOL
POLITISCHES STATEMENT
MACHTMITTEL
EINGRENZEN
AUSGRENZEN
Raum 1: Linie: Gesellschaft
SYMBOL
POLITISCHES STATEMENT
MACHTMITTEL
EINGRENZEN
AUSGRENZEN
Andreas Steiner Mag.art.
Ich
arbeite mit unterschiedlichsten Materialien, Techniken und Themen. Neben meinen
dreidimensionalen Arbeiten habe ich 2011 die experimentelle Digitalfotografie
für mich entdeckt.
(Arbeiten
1&2). Dabei ersetze ich den Zeichenstift oder Pinsel durch eine
Digitalkamera.
Die
Bilder vom "Lightmareplanet" entstehen durch gezieltes Bewegen der Kamera.
Als Bildelemente dienen mir natürliche (z.B. der Mond) sowie künstliche
Lichtouellen (z.B. Kerzenicht)
Die
dadurch entstehen Mond- und Lichtmalereien werden am Computer NICHT nachbearbeitet.
Die dritte Arbeit entstand zur Ausstellung "KUNST
MACHT POLITIK" und beschäftigt sich "spielerisch" mit der oft
problematischen "Kraftlinie" Staatsgrenze. In diesem Fall diente mir
ein Satelitenbild mit einem Abschnitte des Grenzflusses Rio Grande/Bravo (Amerika/Mexico) als
Spielplan für ein "Fuchs und Henne Spiel" zum Nachdenken.
Arge Einwandaufbruch ist ein
Künstlerkollektiv bestehend aus Heide Aufgewekt, Josef Danner und Georg
Lebzelter. Ihre kollaborativen Arbeiten sind als work in progress konzipiert,
erweiterbar, inhaltlich und räumlich adaptierbar. Arge Einwandaufbruch nutzen
Grafik als Labor der Zeichen, als Mittel der Agitation, der
gesellschaftspolitischen, provokanten und poetischen Zeichensetzung.
Arge Einwandaufbruch beschäftigen sich mit den
komplexen Relationen von Zeichen, Text und Raum, den fließenden Grenzen
zwischen Schrift, statischen und bewegten Bildern. Dabei dienen aktuelle,
massenmediale Text / Bild Fragmente, Piktogramme und Collagen als
Ausgangsmaterial.
HEIDE AUFGEWEKT, geb.1962, studierte in
Montreal, Kanada, an der Concordia University
JOSEF
DANNER,
geb.1955, Studium der Germanistik,
Geschichte und Philosophie in Wien. In den 1980-er Jahren den
‚Jungen Wilden‘ zugeordnet, Drummer der Künstlerband Molto Brutto. Arbeiten
des Künstlers sind Teil internationaler öffentlicher und privater Sammlungen.
GEORG
LEBZELTER, geb.1966,
studierte 1986-90 an der Akademie der bildenden Künste
Wien bei Prof. Melcher, 1992/93 Gaststudium an der Universidad Complutense
Madrid, Spanien. Seit 1990 Atelier in Wien, zahlreiche internationale
Ausstellungen und –
Christian Gschöpf
Walt Disney war bereits in meinen Kinderjahren
wesentlich wichtiger als jeder Literat oder irgendeine mathematische Formel.
Die Treffsicherheit in der grafischen Gestaltung und der Wortwitz diverser
Cartoons lösten eine Faszination in mir aus, die mich bis heute fesselt. So blieb ich im Laufe der weiteren Jahre
nicht untätig, sondern tat die ersten künstlerischen Schritte: Neben figuralen
Motiven entstanden die ersten Witzfiguren. Schnell wurde mir klar, dass die
optische Umsetzung lustiger Motive versehen mit einem passenden Wortwitz mehr
Interesse auslösten, als das schönste Landschaftsbild. Jedoch baut man kein
Haus ohne Fundament, weswegen ich eine künstlerische Ausbildungsstätte suchte,
um ganz einfach besser zu werden. Ich suchte und fand 2005 in der Leonardo
Kunstakademie Salzburg nicht nur eine überaus kompetente Lehrstelle, sondern
ein künstlerisches Zuhause.
Bescheidenheit, wohlwollender Umgang miteinander und die Einsicht, immer
Schüler zu sein, sind Indikatoren, die ein solides Fundament für eine
persönliche Weiterentwicklung bilden.
Dr. Susanne Schober
Linien sind für mich der Ausgangspunkt jeglichen
visuellen Gestaltens, weil ich ein graphischer Typ bin. Die Bedeutung von
Linien liegt für mich aber tiefer. Darum habe ich das Thema „Kraft der Linie“
für eine Ausstellung gewählt. Linien durchdringen die Gesellschaft, die Umwelt,
den Kopf. So sind Beziehungen Bande die entstehen und vergehen. Sie schließen
die Einen ein und die Anderen aus. Verbindungen und Grenzen durchziehen unsere
Gesellschaft und Umwelt wie ein Netzwerk nachdem wir uns richten müssen, dass
wir aber auch weben und auftrennen. Über die Grenzen in meinem Kopf und in
meinen Gefühlen bin ich schon oft gestolpert.
Beschreibung der Werke: (max. 500 Zeichen)
Das Werk besteht aus zwei gemalten Teilen und zeigt
Menschen in einem Netz. Aufgebaute und gelöste Beziehungen, grenzen ein und
grenzen aus, nötigen uns sich zu verbiegen und zu verändern, bieten Sicherheit
und Schutz. Das davor gelegte Liniengebilde spiegelt dies räumlich wieder.
Ich möchte Sie auffordern neue Verbindungen zu
schaffen, Bestehendes aufzulösen, ins Netz zu steigen sich zu verbiegen und
anzupassen - Das Licht wirft die von
Ihnen veränderte Beziehungen ins Bild.
Herbert Petermandl,
Wirklichkeit künstlerisch zu interpretieren und somit
auch die menschliche Perzeption kritisch zu hinterfragen sind Herbert
Petermandls große Anliegen. So entstehen Bilder und plastische Objekte, die im
figurativen wie auch im abstrakten Stil ausgeführt sind, inhaltlich eine
Einheit bilden und sich mit Fragen der Gesellschaft beschäftigen. Petermandls
Arbeiten faszinieren durch ihre poetische und erzählerische Kraft und drängen
zu Diskurs und Dialog.
Die Linie sieht – Die Linie tastet
Wenn wir die Distanz des Blickes durch Berührung
überwinden, stellt sich Nähe ein. Sehen kann zum Tasten werden. Sehen im Sinn
von Tasten erfordert Konzentration, Langsamkeit und Aufmerksamkeit. Die Augen
beginnen Formen zu berühren, tasten einen Körper ab und nehmen in intensiver
Weise wahr. Man stellt sich vor, mit der Spitze des Stifts das Gesehene zu
berühren. Dabei zeichnet sich die tastend-sehende Linie, ohne willentliches
Zutun ganz von selbst.
Beschreibung der Werke: (max. 500 Zeichen)
Der Strich ist vermutlich die Bezeichnung für ein
abgegrenztes Gebiet aus der Wiener Gewerbeordnung der Zeit um 1900. Nach der
die, die dieses Gewerbe tätigen, nur innerhalb eines bestimmten Bereiches ihre
„auch ehrenwerte Arbeit“ ausüben dürfen
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Raum 2:
Linie: Form
GRUNDFORM
ABSOLUTES ELEMENT DER KUNST
CHAOS UND ORDNUNG MUSTER
CODE
GRUNDFORM
ABSOLUTES ELEMENT DER KUNST
CHAOS UND ORDNUNG MUSTER
CODE
Pius Franc. Litzlbauer
„PI ist eine mathematische Konstante, die als
Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser definiert ist.“,
verrät uns die mathematische Definition. Dass es sich um eine irrationale Zahl
handelt und sich daher ihre Darstellung in keinem Stellenwertsystem vollständig
angeben lässt, veranlasste mich in den letzten Jahren nach bildnerischen
Darstellungen zu suchen.
Bei einer ersten Serie von 106 Bildern stellte
ich die ersten 10000 Nachkommastellen der Zahl PI folgendermaßen grafisch dar:
Für die zehn Ziffern entwickelte ich in jedem Bild einen eigenen grafischen
Code, der dann die Dezimalstellen von PI
in einem quadratischen Raster ersetzte. Mit einem Grafikprogramm
entstanden am Computer Muster, die niemals zu einem Ornament erstarren, sondern
vielmehr ein munteres Eigenleben führen, bei dem Asymmetrien, Verdichtungen und
vor allem optische Phänomene des räumlichen Sehens eine Rolle spielen.
Bei den ausgestellten Werken einer neuen
Serie, beginnend mit der 10001. Nachkommastelle der Kreiszahl PI, versuche ich
die Ziffern durch die Länge, Fläche oder Farbe zu codieren. Flächen und Linien werden
dann kreisförmig in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet. Dabei verwende ich
kein Grafikprogramm mehr, sondern programmiere die Grafik mit der
Programmiersprache „Processing“. So werden nicht nur die Ziffern der
Nachkommastellen verschlüsselt, sondern das gesamte Bild ist nicht nur als
ausgedruckte Pixelgrafik, sondern auch als Algorithmus in einem Quelltext
vorhanden.
Brachner Heiner
Ich schätze die
Linie für Studien, da sie scharf ist wie ein Seziermesser. Mit ihr lässt sich
gut in das Wesen der Natur eindringen, sie studieren. Jeder Fehler wird durch
sie unbarmherzig aufgezeigt. Besonders beim Aktstudium. Die Linie als Korrektiv
für die eigene künstlerische Arbeit. Die Linie aber auch als hoch abstraktes
bildnerisches Ausdrucksmittel mit einer großen Bandbreite von Freiheit.
Die Auswahl ist
bewusst auf Studien und Skizzen ausgerichtet.
Der erste
Bereich: Aktzeichnungen. Den Bleistift wie ein Skalpell benutzen, die Linien
wie Schnitte so setzen, dass die inneren Zusammenhänge zur äußeren Form
sichtbar wird und ein “funktionierender” Körper bildnerisch entsteht.
Der zweite
Bereich: Reiseskizzen. Zeichenmaterialien (Linie) als leicht transportierbare
Mittel, schnell zur Hand um Situationen einzufangen. Die abstrakte Qualität der
Linie lässt noch sehr viel Spielraum zur individuellen Betrachtung.
Der dritte
Bereich: Analyse von Wassily Kandinsky über die primären Kräfte der
bildnerischen Mittel.
Sabine Bauer-Mayerhofer
„Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.“ (R.M.Rilke, Zitat aus „Der Panther“)
Der Stab, die Stele ist eine „keramische Linie“ an sich.
Die Anordnungen von Stäben schaffen Bilder: Bilder von Ordnungen, chaotische Bilder, Bilder von Linien: Weglinien, Grenzlinien -> Räume entstehen! Dieser Gedanke wird durch den Einsatz von Licht erneut herausgefordert -> Wo nehmen wir nun die Linie als Grenze, als Begrenzung wahr…..
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Raum
3: Linie: Gedankenstrich
SKIZZE/ZEICHNUNG
SPONTANITÄT
GEDANKENSKIZZEN
ABBILD
Inge Zehetner
‚Die Kraft der Linie‘ – Erinnerungen mit Gedankenstrichen und feinen Linien festhalten, Beziehungen und Gefühle sichtbar machen, gemeinsame Bande spürenSPONTANITÄT
GEDANKENSKIZZEN
ABBILD
Inge Zehetner
In dieser Bilderserie soll die Kraft menschlicher Beziehungen durch die Darstellung feiner Linien, zarter Bande, sichtbar werden. Die Linie dient als Gedankenstrich für Erinnerungen. Das textile Element tritt als Linie auf, die die Wärme und Selbstverständlichkeit dieser Verbindungen zum Ausdruck bringen soll. Die einzelnen Werke beschäftigen sich mit unterschiedlichen Themenkreisen: Beziehungen zwischen Kindern, Eltern, Großeltern, auch die Beziehung zwischen Mensch und Natur wird dargestellt. Die Bilder sollen die Betrachter zum Erspüren dieser Beziehungen einladen und Fragen nach eigenen Kraftlinien und Beziehungen aufwerfen.
Zarte Bande – Stille Cousinen (2017)
Selbstvergessen auf einer Wiese spielend, verbunden durch ein zartes Band, wissend, dass die andere da ist.
Zarte Bande – Stille im Museum (2017)
Von Mama durchs Museum getragen, stillend zur Ruhe gefunden. Ein zartes Band zeigt den kunstvollen Moment zwischen Mutter und Sohn.
Zarte Bande – Von Oma getragen (2017)
Voller Freude und Stolz unterbricht Oma ihre Arbeit, ihre Sorgen um die vielen Kinder und Enkelkinder. Lässt ein Kind ganz ihre Liebe spüren und gibt zarte Bande weiter, die in Erinnerung bleiben.
Zarte Bande – Von Papa getragen (2017)
Auf dem weiten Weg auf Papas Rücken ist sie friedlich eingeschlafen. Beim gleichmäßigen Gang seiner Schritte berührt ihre zarte kleine Hand immer wieder seinen Arm wie ein zartes Band zwischen Tochter und Vater.
Klaudia Stöckl
Linien
sind das Gestaltungselement der Zeichnung, aber auch der Zeichen, der
Buchstaben, der Schrift. Linien sind etwas sehr Unmittelbares. Sie drücken
immer Bewegung der Hand mit einem Stift oder Pinsel aus, und sind auch Ausdruck
einer Gemütsbewegung.
Sie geben einem Gefühl, einer
Erinnerung, einer Ahnung, einer Eingebung ungeschützt ihren Ausdruck. Linien
erinnern auch an die feinen Fäden, die durch Verbindung mit einem Gegenüber,
entstehen. Bei meiner Herangehensweise an die Zeichnung, an die Malerei verbinde
ich mich mit der Landschaft, mit Orten und später im Atelier mit meinen
Bildern. Feine Fäden laufen hin und her und finden ihren Ausdruck auf dem
Papier, auf der Leinwand. Linien zerteilen oder strukturieren den Bildraum,
werden gezogen, eingeritzt, verlieren oder verdichten sich.
Zeichnung stellt für mich das
ursprünglichste, echteste, ehrlichste und spontanste Medium dar.
Ich wende dabei alle Zeichenmedien von
Kohle/Kreide über Tusche auch in Form von Pinselzeichnungen - oft gepaart mit Malerei in selbst
hergestellten Pigmentfarben an.
Gesehenes, Empfundenes, Erlebtes klingt nach
und formt sich in Farben auf dem Papier, in
der Ruhe und Stille. Scheinbare Gegensätze, das Zarte und das Wilde, das Helle und das
Dunkle, das Intuitive und das Geplante.
In
meinen Bildern zeige ich viel von mir, jedes Kunstwerk ist eine Einladung an
den Betrachter, die Betrachterin, sich
darauf einzulassen und sich berühren zu lassen. Jeder reagiert anders
auf ein Kunstwerk. Der Glücksfall ist ein Moment der Berührung, der Eingebung,
der Verbindung.
Robert Haider
Ich beschäftige mich mit dem Prozess des Zeichnens.
Dabei möchte ich mich
vom reinen Sehen lenken lassen und mir einen Ort
visuell aneignen. Die Arbeit
beginnt nicht erst beim Zeichnen, sie beginnt mit dem
Durchwandern der
Landschaft. Die Bildideen kommen von außen und nicht
von innen. Durch die
simple Beobachtung werden starke Emotionen ausgelöst.
Es ist für mich immer wieder aufs Neue beeindruckend,
wie spannend sich die
simple Beobachtung, und das, was man dabei
zeichnerisch wiedergibt,
entwickeln kann.
Dieser visuelle Erregungszustand lässt mich die Zeit
und den Raum, der mich
umgibt, völlig vergessen. Ich kippe in eine Welt in
der nur ich zu Hause bin, und
ich bin dabei kein bisschen einsam.
mag. ludmilla
geiblinger
ausgangspunkt für mein künstlerisches
schaffen ist das aufspüren von verborgenen wirklichkeiten.
meine absicht besteht darin, durch sachtes
antippen und behutsames differenzeiren diese wirklichkeiten sichtbar zu machen,
wobei ich mich bei der umsetzung auf das wesentliche konzentriere und auf jede
art von zusätzlicher ausschmückung verzichte.
ich versuche platz zu lassen für begegnung
und ergänzung, aus denen wiederum neue qualitäten für die betrachter entstehen
können. im vertrauen auf eine resonanz bei diesen strebe ich eine offene
kommunikation ohne endgültige botschaft an - bisweilen verdeckt und dennoch offen
...
textile schattenlinien, hergestellt mit
flachsfasern, stoffen, kleister und acrylfarben auf holz bezw. leinwand durch
nähen, malen und modellieren.
Beschreibung der Werke: (max. 500 Zeichen)
durch den textilen reliefartigen charakter
meiner auf mehreren schichten basierenden arbeiten erzeuge ich in kombination
mit weiß schattenlinien, die je nach
beleuchtung eine veränderung erfahren.
Mag. art. Jochen Sengseis,
,,
Die Idee des gegenstandslosen Bildes in meinen Liniengrafiken ist die von
Gleichgewicht und Ungleichgewicht , Werden und Vergehen, Bewegung und Stille.
In einem mehrdimensionalen Raum der durch die verschiedenen Schichten geboren
wird! ‘‘
Wolkenformationen
als Landschaften werden durch Linien und Flächen gebaut
Zarte
Striche tropfen nach unten, sie verschwinden.
Die
Erde dreht sich und wir drehen uns mit.
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Raum 4: Linie: Umwelt
VERBINDUNG
NETZ
ENTWICKLUNG
KONSTRUKTION
NETZ
ENTWICKLUNG
KONSTRUKTION
Alois Lindenbauer
Je
nach Möglichkeiten vor Ort und Auswahl werden die Holzelemente so abgestimmt
und eingesetzt, dass sie ihre Bedeutung und Wirksamkeit als Linie aktivieren.
Bezogen
auf einen Raum kommt eher die Schichtung, Bündelung, Verdichtung und Summierung
einer fiktiven Strecke zum Tragen. Gelagert, gehortet, gebunkert. Oder
geschützt.
Dabei
reicht die „Linie“ vom Graphischen bis zu Dimensionen von Wegen, Steigen und
Strecken, einschließlich der damit verbundenen Bewegungen von offenen Menschen.
Skulpturales
Medium bilden dünne, blattartige Holzelemente.
Hunderte
dieser Blatt-Elemente wurden bisher über Monate und Jahre betreut, beobachtet,
getragen und gelegt. Durch Witterung und Jahreszeiten „erinnert“ sich das
Material seiner Wuchsbewegungen, die wieder sichtbar werden. Diese Zeichen
bilden eine Umgebung, einen Fundus, eine „Kunst-Herde“. Sie können Träger sein,
von punzierten Texten, von Geländebezeichnungen, von farbigen, wissenschaftlichen
Codes.
Ob
linear aneinander gereit, ob geschichtet verdichtet, bilden diese Blattelemente
synchron zum Gehen, zu Wegen, eine spannende Nähe zwischen elementaren
tektonischen Bewegungen und Bewegungen der Menschen. Titel: GEO l i n i e r t
Material: Holz
48 Stk. aus dem
Fundus meiner Kunst/Geo- Elemente.
Hier als 195m lange
Teilstrecke der 300km langen INSAM - Linie,
einer geotektonischen
Blattverschiebung zwischen Innsbruck, Salzburg und Amstetten.
Tanja Münichsdorfer
Lavare – Schichten
Ähnlich wie bei der Maltechnik der Lavur
(ital. lavare, ‚wischen‘, ‚waschen‘) Farbe in dünnen Schichten aufgebracht
wird, um durchscheinende Farbflächen zu erzeugen, wurde bei der Arbeit
WATERFALLS die Technik der digitalen Überlagerung gleich der des Lasierens
benutzt, um weiche Übergänge zu schaffen, dabei jedoch Umrisse und Linien der
verwendeten historischen Abbildungen noch sichtbar zu lassen.
Die digitale Überlagerung von bis zu 25
Schichten eines ähnlichen Sujets – dem eines Wasserfalls – soll in der Arbeit
WATERFALLS nicht nur die klar umrissene, scharfe Linie der historischen
Schwarzweiß-Fotografien aufbrechen, sondern sie förmlich auflösen und so
Unschärfe wie ‚Verschwommenheit‘ entstehen lassen. Diese Unschärfe soll als
Mittel dienen, um eine Erinnerung an ein latentes (Ur-)Bild, das Konstrukt
eines Wasserfalls ähnlich der unbewussten, verschwommen-verzerrten Wahrnehmung
im Traum aufziehen zu lassen.
Die Wiederholung des verwandten Motivs
und die unterschiedliche Transparenz der digitalen Schichten stellt in der
Serie zudem ein wichtiges Moment dar: nicht nur um Bilder von imaginären
Wasserfällen, sondern auch um neue Wirklichkeiten zu reproduzieren.
Neue Welten? Wie träumen wir?
Die monochromen Bildwelten der
WATERFALLS in ihren unterschiedlich-unbunten Graustufen und gelblich-bräunlichen
Sepia-Tönen können nicht nur auf die Fotografie des 1. Drittels 20. Jh.
verweisen, sondern auch auf das interessante Feld der Wahrnehmung in der
Psychologie.
Die Farbfotografie wurde etwa seit den
1930er Jahren kommerziell in der angewandten Fotografie genutzt (Werbe-,
Industrie- und Modefotografie), konnte sich in der künstlerischen Fotografie
jedoch erst richtig etwa seit den 1970er Jahren etablieren.
(Quelle:
www.tagesspiegel.de/wissen/wahrnehmung-die-farbe-der-traeume/1359750.html,
Online-Zugriff 25.11.2016)
Statements zum Thema Linie: (max. 500
Zeichen)
Eine Linie ziehen im Kopf…
Die Linie ist Gedanke, so Paul Klee. Sichtbar
gemacht & verborgen, die sichtbar macht.
Die Linie die ‚erste bewegliche Tat‘ und
damit schöpferisch.
Der Kopf sei rund, damit das Denken die
Richtung wechseln kann, so Francis Picabia.
Die Serie WATERFALLS von 2015 setzt sich
zusammen aus 12 Einzelprints/digital Overlays (je 18x13cm); ein gerahmter Satz
im Maß 52x25cm umfasst 3 Printdrucke.
Historische Postkarten mit dem Bildmotiv
eines Wasserfalls waren Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit WATERFALLS.
Verwendet wurden über 20 Postkarten mit fotografischen Abbildungen von
Wasserfällen v.a. aus dem 1. Drittel des 20. Jahrhundert – wie zum Beispiel die
Wasserfälle von Bad Harzburg/Deutschland und Batumi/Georgien, beide um 1910,
Bad Urach, Bernkastel, Jajice, Lüchow, Manderscheid/Wasserfall im Horngraben,
Oberer Krimmler, der Romkerwasserfall/Okertal im Harz, Hackefall/Riesengebirge,
Suderode im Harz/Wasserfall im Kalten Tal, Wernigerode im Harz/Steinerne Renne,
Wasserfall zum „Todten Weib“, Trusetal.
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Raum 5: Linie: Mensch
BEZIEHUNG
REDUKTION
GEFÜHL
REDUKTION
GEFÜHL
Edith Edlinger
Emotionalität und Natur stehen im Vordergrund, Farben und Formen sind ihre Ausdrucksmittel. Sie schafft es vortrefflich, Räumlichkeit, Natur und Geschehnisse der Umwelt in ihre Bilder und Plastiken einzubinden, wobei Natur immer im expressionistischen Sinne steht und bis in die Moderne der Gegenwart weitergeführt wird. Ihre Werke sind geprägt von Emotionen und gewähren dem Betrachter einen kleinen Einblick in ihre eigene Welt der Phantasien, Gefühle und Träume. In ihren Bildern und Plastiken lösen sich Gleichgewicht und Unruhe ab, ergänzen sich Farben und Formen. Sie lotet das Verhältnis Mensch und Natur aus und hält dies dann fest, in einer Art und Weise, die nie aufdringlich wirkt und dennoch anregt.
Werk 1:Schicksalsschläge
Schicksalsschläge im Laufe des Lebens, hilfesuchend schiebt er sein Leben, doch Hilfe wird im nicht gewährt
Werk 2: Trennung
Ein Paar, dass sich nichts mehr zu sagen hat, verschlossen, in der Mitte die Kinder, wohin ? was nun ?
Werk 3: Menschliches Strandgut
Jeden Tag sehen wir in den Medien davon
|
Christian Gmeiner
Linie auf Papier, zur Abklärung der Innbilder.
Schaffung von Klarheit und Bewusstsein für die persönliche Befindlichkeit.
Linie auf Papier, zur Abklärung der Innbilder.
Schaffung von Klarheit und Bewusstsein für die persönliche Befindlichkeit.
Roswitha Fröschl
Linien geben Wege vor.
Linien trennen, Linien verbinden,
Linien sperren aus.
Linien ziehen Grenzen, Linien unterstreichen,
durchstreichen.
Gerade Linien sind hart und unbarmherzig, gebogene
Linien sind weich und formbar.
|
EVI LEUCHTGELB
Ein Hauptaspekt meiner Arbeit sind Rituale und vor
allem unterschiedliche Realitäten,
aber auch vorherrschende Scheinwelten und Mysterien
des alltäglichen Lebens künstlerisch zu verwerten und dadurch den fließenden
Übergang zwischen beidem aufzuzeigen.
Meine künstlerischen Arbeiten bewegen sich in ihrer
formalen Umsetzung zwischen Fotografie/Collage/Überblendung und (interaktiver)
Installation. Materialien, Medien und Realitäten überlagern sich oder werden
miteinander verknüpft.
Statements zum Thema Linie: (max. 500 Zeichen)
«Wenn ein Punkt Bewegung und Linie wird, so erfordert
das Zeit." Gemäß diesem Ausspruch von Paul Klee halte ich es auch in
meiner Arbeit mit der Entwicklung einer Persönlichkeit bzw. eines
Lebensabschnittes vom Punkt zur fortlaufenden sich verändernden Linie im Laufe
eines Lebens
Per Fragebogen befragte ich meine Familie und mich
selbst über bewegende, traurige, schöne aber auf jeden Fall lebensverändernde
"Wendepunkte" in ihrem/unserem bisherigen Leben seit Geburt an. Diese
wurden anschließend ausgewertet und, in Anlehnung der in der Mathematik
angewendeten Kurvendiskussion, in Form eines linearen Graphen als ganz
persönliche "Lebenslinien" dargestellt.
Mit dieser Arbeit möchte ich hinterfragen, welche
Ereignisse vielleicht ganz unterschiedlich erlebt, oder von den anderen gar
nicht bemerkt wurden. Gibt es in der Kindheit mehr Überschneidungen im
Empfinden oder im Erwachsenenalter, wo jeder wiederum seine eigene Familie
aufgebaut hat? Gibt es überhaupt ähnlich Erlebtes oder glauben wir das nur?
WENDEPUNKTE (Arbeitstitel)
Per Fragebogen befragte ich meine drei Schwestern, meine Eltern und mich
selbst über bewegende, spektakuläre, traurige, schöne aber auf jeden Fall
lebensverändernde "Wendepunkte" in ihrem/unserem bisherigen Leben
seit Geburt an. Wir konnten zwischen einer Skala von -10 - +10
bzw. unterschiedlichen Begrifflichkeiten, welche die jeweilige Intensität und
Wichtigkeit der persönlichen Wendepunkte beschreiben, auswählen und diese in
den Fragebogen eintragen. Im Anschluss wurden die Angaben von mir ausgewertet
und, in Anlehnung der in der Mathematik angewendeten Kurvendiskussion, in Form
eines sogenannten Graphen dargestellt.
"In der Mathematik ist ein Wendepunkt ein Punkt auf einem Funktionsgraphen, an dem
der Graph sein Krümmungsverhalten ändert: Der Graph wechselt hier entweder von
einer Rechts- in eine Linkskurve oder umgekehrt.[...] Die Ermittlung von
Wendepunkten ist Bestandteil einer Kurvendiskussion."
Die ausgewerteten Angaben über die sehr persönlichen
Wendepunkte, mathematisch gesehen eigentlich Höhe- oder auch Tiefpunkte bzw.
sogenannte Extremwerte, ergeben
eingetragen in ein Koordinatensystem einen linearen Graphen.
Den Nullpunkt der Kurvendiskussion ersetzt das
jeweilige Geburtsjahr der Befragten. Dann werden auf die x, und y Koordinaten
die Angaben aus den Fragebogen übertragen und diese ergeben miteinander durch
eine fortlaufende Linie verbunden den Graphen – also die ganz persönliche
„Lebenslinien“ meiner engsten Familienmitglieder und mir. Sie zeigt unsere
Erfahrungen und Empfindungen vom gemeinsamen Aufwachsen bis zum heutigen Dasein
als Erwachsene.
Gezeigt werden in der Ausstellung sechs (Foto)-Drucke
mit der jeweiligen Lebenslinie einer Person aus meiner Familie, ohne
Koordinatensystem, Geburtsjahr oder andere Hinweise auf die konkrete Person.
Ein Leuchtkasten mit Fotografien auf Backlitfolie zeigt alle „Graphen“
übereinander collagiert.
Mit dieser Arbeit möchte ich aufzeigen bzw.
hinterfragen, ob und wie jedes einzelne Mitglied einer großen Familie
gemeinsame Erlebnisse anders empfindet und in seinem Leben einordnet oder
verarbeitet. Welche Ereignisse vielleicht ganz unterschiedlich erlebt, oder von
den anderen gar nicht bemerkt wurden. Die übereinandergelegten Graphen im
Leuchtkasten sollen dies nochmal verdeutlichen. Gibt es in der Kindheit mehr
Überschneidungen im Empfinden oder im Erwachsenenalter, wo jeder wiederum seine
eigene Familie aufgebaut hat? Gibt es überhaupt ähnlich Erlebtes oder glauben
wir das nur?
Ein visualisiertes Bild über die Lebenserfahrungen der
einzelnen Mitglieder und gleichzeitig über das gemeinschaftliche Zusammenleben
(Dieses Projekt bzw. dessen zeichnerische
Ausführung/Umsetzung ist nur in Anlehnung an die mathematische Kurvendisskusion
zu sehen.)
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